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Zurück in die Zukunft

Letzte Baulücke wird geschlossen

In Dresden am Neumarkt, mit direktem Blick auf die Frauenkirche, wird aktuell die letzte Lücke in der Bebauung mit der Rekonstruktion des ersten Kaufhauses der Stadt, dem „Au petit Bazar“, geschlossen. Die gesamte EM-Gruppe, allen voran das TGA-Planungsbüro EM-plan, sind bei diesem exponierten Projekt mit der Planung und Realisierung anspruchsvoller Gebäudeautomation betraut worden. Dabei wurde das Empur Geniax-System auch zur Gebäudekühlung eingesetzt.

Wenige Orte haben so einen engen Bezug zur deutschen Geschichte wie der Neumarkt in Dresden. Sein markantestes Gebäude ist die in der ganzen Welt bekannte Frauenkirche. Nach ihrer Erbauung 1743 prägte sie mit ihrer steinernen Kuppel – einer der größten nördlich der Alpen – das Stadtbild Dresdens und trug maßgeblich zum Image der Stadt als das „Elbflorenz“ bei. Im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, diente ihr Trümmerhaufen im Sozialismus als Mahnmal gegen den Krieg, bevor sie von 1994 bis 2005 überwiegend mit Spendengeldern wiedererrichtet wurde.

Im Jahr 2017 begannen die Arbeiten, um die letzte noch bestehende Baulücke am Neumarkt - Vis-à-Vis der Frauenkirche - mit der Rekonstruktion des ehemals ersten Dresdner Kaufhauses „Au petit Bazar“ zu schließen. Entstehen sollen luxuriöse Wohnungen im Erdgeschoss und Basement eine Galerie für zeitgenössische Dresdner Künstler.

Schon alleine die Vorgaben der energetischen Ertüchtigung eines Gebäudes und den Raum, den die Haustechnik benötigt, machen es heute unmöglich, ein historisches Gebäude, das aktiv genutzt werden soll, wieder nach den Originalplänen zu errichten. Und so wurden auch am „Au petit Bazar“ Änderungen vorgenommen, die sicherlich sinnvoll aber bei einem Teil der Dresdener nicht unumstritten sind. Markanteste Änderung im Entwurf ist der Wegfall einer Schaufensterfront im ersten Obergeschoss. Sie ist Französischen Fenstern mit Balkonen gewichen, was den Wohnwert der dort befindlichen Wohnung erhöht. Insgesamt ist der Entwurf des Architekten als eine zeitgemäße Variation der historischen Vorlage zu verstehen.

Das Gebäude besteht technisch betrachtet aus Haus A und Haus B, die um ein halbes Geschoss zueinander versetzt angeordnet sind.  Das so entstandene, oberste Staffelgeschoss wird benötigt, um die Kühltechnik „außerhalb“ des Gebäudes zu platzieren. Das zur Frauenstraße ausgerichtete Haus A besteht aus 50 m2 großen, übereinander angeordneten Wohnungen. Das Haus B besteht aus 4 repräsentativen Wohnungen, die je rund 170 m2 groß sind, durchgängig über eine Deckenhöhe von 3,80 m verfügen und alle zum Neumarkt ausgerichtet sind. Besonderes Highlight ist der direkte Blick auf die Frauenkirche. 

Das TGA-Planungsbüro Füllgräfe und Kaiser bekam den Auftrag für die Planung der Sanitärinstallation, der Rohrnetzheizung und der Lüftung. Für die Planung der Flächenheizung- und Deckenkühlung holte das Planungsbüro das geballte Know-how von EM-plan mit ins Team.

Neumarkt Dresden letzte Baulücke wird geschlossen
Keine alltägliche Baustelle. Mit dem „Au petit Bazar“ wird die letzte Baulücke am Neumarkt in Dresden geschlossen. Der Entwurf orientiert sich am historischen Vorbild. Allerdings musste ein Schaufensterband im 1. OG Französischen Fenstern weichen.
Geniax garantiert einen hohen Wohnkomfort
Die 170 m2 großen Wohnungen sind zur Frauenkirche hin ausgerichtet. Sie verfügen über 16 Heiz- und 15 Kühlkreise. Zum Einsatz kam das Geniax-System. Die Planung kam von EM-plan.
Als Teil der EM-Gruppe unterstützt das unabhängige TGA-Planungsbüro EM-plan deutschlandweit Architekten, Generalplaner und Verarbeiter bei ihren Projekten in den Bereichen Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär und Elektro. Ob fundierte Beratung, die professionelle Entwurfs- und Ausführungsplanung oder die zuverlässige Bauleitung. Das Expertenteam unterstützt seine Kunden professionell mit der Erstellung von Modernisierungskonzepten für die energetische Sanierung bestehender Objekte, sowie der Erarbeitung moderner Anlagen- und Versorgungskonzepte für Wohn- und Gewerbeneubauten.
Für das neue „Au petit Bazar“ sehen die Planungen von EM-plan wie folgt aus:

Bei einer 170 m2 großen Wohnung benötigt man 16 Kreise zum Heizen und 15 Kreise zum Kühlen. Zum Kühlen werden die Decken- und die Fußbodenkreise gemeinsam eingesetzt. Jeder Heiz- und Kühlkreis besitzt eine eigene Geniax Pumpe, die über den Geniax Server – ein Teil des Geniax Managements – angesteuert wird. Das Management wiederum erhält seine Informationen über Bediengeräte mit integrierten Fühlern, die in den einzelnen Räumen angebracht und über ein BUS System – im „Au petit Bazar“ ist KNX der Datenstandard - untereinander vernetzt sind. Geniax fungiert als Mittler zwischen den Regelsystemen und der Hydraulik. Das Geniax-Wärmeverteilsystem gewährleistet, dass nie mehr Wärme verteilt wird, als an den einzelnen Heizflächen individuell benötigt wird. Dies führt nachweislich zu einer Heizkostenersparnis von durchschnittlich 20 %, im Vergleich zu konventionellen, zentralgesteuerten Heizsystemen. Zusätzlich verfügt das System über eine Schnellaufheizfunktion, die wohlige Wärme in kürzester Zeit ermöglicht.

Herzstück des Systems ist die Geniax Pumpe. Bei ihr handelt es sich um eine Nassläufer-Umwälzpumpe in Hocheffizienztechnik. Die Kombination aus BUS-gesteuerter Temperaturregelung und dezentraler Pumpe - ermöglicht eine Versorgung mit Wärme exakt wann, wo und in der Höhe, in der sie benötigt wird. Zusätzlich nimmt das System den hydraulischen Abgleich selbstständig vor, was zu einer beträchtlichen Energieeinsparung führt. Beim Projekt in Dresden ist Geniax zudem für die Vernetzung der Klimatechnikbauteile Kaltwassersatz, Lüftung und Fernwärme im Gebäude verantwortlich.

Die von Empur gelieferten Geniax Komplettverteiler enthalten alle Komponenten, die zum Anschluss der Fußbodenheizung sowie der Kühldecken notwendig sind. Gleichzeitig wurde auch die gesamte Geniax-Regelungstechnik in die Verteiler integriert. Die Verteiler werden so zur Schnittstelle zwischen den Heiz- und Kühlflächen sowie dem übergeordneten KNX-System. Die Verteiler wurden komplett im Werk vormontiert. Durch die Vorfertigung konnten die Montagezeiten vor Ort auf ein Minimum beschränkt werden, was für die Baustellenlogistik sehr wertvoll war. Die Verteiler sind im Flur positioniert und werden später hinter einer reversiblen Holzvertäfelung versteckt sein.

Mit der Installation der SHK-Technik wurde Bad & Heizung Griesche GmbH beauftragt. Das Fachunternehmen aus Großenhain holte sich seinerseits Unterstützung bei der EM-solution, die für die Montage der Gebäudeautomation, der Fußbodenheizung und der Kühldecken verantwortlich war. Die maßgeblichen Komponenten der Heiz- und Kühltechnik wurden vom Flächenheizungsspezialisten Empur geliefert.

Das Haus wird an das Fernwärmenetz der Stadt Dresden angeschlossen sein. Die Übergabe ans Hausnetz findet im Keller statt. Es wurde definiert, dass der „Heizfall“ bei unter 22 Grad Celsius eintritt. Gekühlt wird ab 24 Grad Celsius Raumtemperatur. Dazu wurde ein Kaltwassererzeuger im Technikraum unter dem Dach montiert. Er befindet sich zwar nicht außerhalb des Gebäudes, aber vier Dachfensteröffnungen mit Lamellen und Gittern sorgen für die benötigte Frischluft. Die Kaltwassererzeuger arbeiten mit einem Vorlauf von 6 Grad Celsius und im Rücklauf mit 12 Grad Celsius.

Durch die Ansteuerung jedes Heizkreises mit einer separaten Geniax-Pumpe ist es möglich, dasselbe System mit unterschiedlichen Volumenströmen zu betreiben. Im Heizfall reichen minimale Wassermengen, um die Heizlast abzudecken. Auf Grund der geringen Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf wird im Kühlfall ein fünfmal größere Volumenströme benötigt. In der Umsetzung ist dies kein Problem, da Geniax jeden benötigten Volumenstrom erzeugen kann. Die Kühldecken bestehen aus Trockenbauelementen, in denen die Heizungsrohre werkseitig eingebracht wurden. Durch ihre Kopplung entsteht mit geringem Montageaufwand eine Flächenkühlung.

Geniax Wärmeverteilsystem erhöht den Komfort
Die Verteilerschränke wurden im Empur Werk vormontiert, was zu einem zügigen Baufortschritt beitrug. Den Auftraggeber überzeugte, dass Planung, Ausführung und Produkte aus „einer Hand kamen“.
Deckenkühlung mit Geniax von Empur
Der ausführende Handwerksbetrieb vergab die Montage der Kühldecken (und weitere Arbeiten) an EM-solution.
Geniax Wärmeverteilsystem Baubesprechung
Ausschlaggebend für die Auftragserteilung bei diesem anspruchsvollen Objekt war die enge Verzahnung und die Lieferung „aus einer Hand“ von EM-plan, EM-solution und Empur.
Im Fußboden kommt das bewährte Empur Tackersystem zum Einsatz. Um eine komfortablere Raumtemperierung zu erreichen, wurden die verlegten Rohre mit Wärmeleitblechen versehen. Durch deren Verwendung konnte eine deutlich höhere Heiz- und Kühlleistung erreicht werden. Eine Kühlleistung von bis zu 55 Watt/m² ist möglich, ohne den Taupunkt an der Fußbodenoberfläche herbeizuführen. Durch die besondere Form mit pyramidenförmigen Verformungen konnte zusätzlich bis zu 30 % Estrich gespart werden.

Ausschlaggebend für die Auftragserteilung bei diesem anspruchsvollen Objekt war die enge Verzahnung und die Lieferung „aus einer Hand“ von EM-plan, EM-solution und Empur. Das Projekt wir die EM-Gruppe auch nach seiner Fertigstellung noch begleiten. Auf Wunsch des Auftraggebers bietet die EM-solution einen 5-jährigen Wartungsvertrag an, der auch eine Anlagenoptimierung zur Energieeinsparung enthält. Die Anpassung der Gebäudetechnik an die tatsächlichen Mietergewohnheiten ist durch die Auswertung der vom Geniax-System aufgezeichneten Anlagendaten problemlos möglich.

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