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Hydraulischer Abgleich leicht gemacht

Einfache Lösung für den Sanierungsbereich

Im Sanierungsbereich ist die tatsächliche Länge der Heizkreise oft unbekannt. In diesen Fällen vereinfacht eine Regelklemmleiste, die den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen und neuerdings auch förderfähigen, hydraulischen Abgleich automatisch durchführt, die Arbeiten erheblich. Anhand der Empur Regelklemmleiste Balance zeigen wir beispielhaft, worauf der Fachhandwerker achten muss und wo die Vorteile liegen.

 

 

Produktfoto RKL Balance mit Deckel, EMPUR Regelungstechnik
Der hydraulische Abgleich von Fußbodenheizungen ist ein absolutes Muss im Alt- und Neubau. Zurecht gilt der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen seit Jahrzehnten als einfaches und wirkungsvolles Mittel zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung. Leider fehlt immer noch die generelle gesetzliche Verpflichtung zur Nachrüstung und Anpassung insbesondere für nicht abgeglichene Bestandsgebäude!
Im Gebäudeenergiegesetz (GEG), das im November 2020 in Kraft trat, wird der hydraulische Abgleich im Bestand nicht nur gefordert, sondern erstmals auch gefördert. Der Staat fördert den hydraulischen Abgleich bei bestehenden Heizsystemen mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“. Wer diese Fördermittel beantragt, bekommt seit 15.08. diesen Jahres noch 15 Prozent der Kosten des hydraulischen Abgleichs erstattet. Zu beachten ist, dass der Förderantrag vor dem Vertragsabschluss zur Durchführung der Maßnahme eingereicht wurde.
Bei der Neuinstallation gelten die bekannten Forderungen aus der DIN 18380_09-2019_VOB - Teil C. „Der Auftragnehmer hat die Anlagenteile so einzustellen, dass die geplanten Funktionen und Leistungen erbracht und die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden“. Die aktuelle Arbeitsgrundlage für die Installation einer Fußbodenheizung ist die im August 2021 neu erschienene DIN EN 1264-4 (Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung Teil 4: Installation). In ihr ist erstmals der Unterabschnitt 4.1 „Hydraulischer Abgleich“ enthalten.
Unter anderem steht dort: „Die Komponenten müssen abgeglichen werden, um die erforderlichen Heiz- bzw. Kühlmittelströme sicherzustellen. Unter dynamischen Bedingungen, z. B. während der Aufheizzeit, muss sichergestellt sein, dass die hydraulische Interaktion zwischen den verschiedenen Heizkreisen gering ist. Die Heiz- bzw. Kühlmittelströme in den verschiedenen Kreisen sollten nicht größer als die Auslegungs- Heiz- bzw. Kühlmittelströme sein.“
Das seit Jahren bewährte Standardwerk zu den unterschiedlichsten Themen rund um den hydraulischen Abgleich sind die VdZ-Fachregeln zur Optimierung von Heizungsanlagen im Bestand. Sie zeigen die Möglichkeiten der Durchführung auf und geben Handlungsempfehlungen für die Praxis.
Einfache und wirksame Lösungen sind gefragt
Gerade bei der Sanierung von Anlagen mit unbekannten Heizkreislängen, kann der hydraulische Abgleich leicht zur Herausforderung werden. Um diese problemlos zu meistern, bietet Empur in Kombination mit den bewährten und seit Jahrzehnten am Markt eingesetzten Verteilern aus Messing oder Edelstahl eine neue, überzeugende Systemlösung an.
Regelklemmleiste Balance für den automatischen, hydraulischen Abgleich
Die Regelklemmleiste Balance ist die intelligente Einzelraumregelung für maximalen Komfort und Energieeffizienz bei der Flächentemperierung in Kombination mit den Empur Messing-Verteilern Version 2.0 oder dem Edelstahlverteiler Serie 03. Mit integrierten, TÜV-zertifizierten „automatischen, hydraulischen Abgleich“ führt sie völlig selbstständig und ohne zusätzliche Hard- oder Software den Abgleich durch und ist damit förderfähig. Das System sorgt durch seine Regelcharakteristik bei den angeschlossenen Heizkreisen für den automatischen Abgleich der Durchflussmenge am Verteiler. Es ist laut TÜV-Zertifikat mindestens gleichwertig zum manuellen hydraulischen Abgleich.
Produktfoto RKL Balance Draufsicht, EMPUR Regelungstechnik
Vereinfachtes Nachweisverfahren für die Förderung
Mit der Regelklemmleiste Balance ist der Nachweis der Förderwürdigkeit besonders einfach zu erbringen. Es reicht aus, im VdZ-Formular „Einzelmaßnahme für den hydraulischen Abgleich“ den Satz „Der hydraulische Abgleich der Flächentemperierung wurde mit einem automatischen TÜVzertifizierten System (Zertifikats-Nr: AHBHS_268065243 und Prüfzeichennummer: 72544) durchgeführt“ einzutragen. Der Nachweis von Berechnungen oder Einstellungen an der Anlage entfällt.
Funktionsweise der Regelklemmleiste
Die Wärmeanforderungen der verschiedenen Kreise werden von einem Regel-Algorithmus aufgenommen. Dieser verteilt die Öffnungszeiten der thermischen Stellantriebe gleichmäßig über einen fest definierten Zeitraum. Hierbei werden nicht alle Kreise gleichzeitig angesteuert. Dies hat den Vorteil, dass in hydraulisch nicht optimal abgeglichenen Systemen alle Kreise mit ausreichend Wärme versorgt werden. Diese Funktion ist bei trägen Heizsystemen wie Flächenheizungen anwendbar. Durch den Lastenausgleich wird eine kontinuierliche Auslastung des Leitungsnetzes erreicht und die hydraulische Balance der Anlage durch zeitweises Auskoppeln einzelner Heizzonen verbessert. Durch diese Volumenstromanpassung können Zeiten mit „Null-Wassermenge“ minimiert werden und der Betrieb des Wärmeerzeugers (Wärmepumpe) wird optimiert.
Minimaler Aufwand bei der Inbetriebnahme
Nach der Installation erfolgt mit Einschalten der Versorgungsspannung ein 30-minütiger Inbetriebnahme-Modus. Während dieser Zeit werden die Reglersignale 1:1 an die Ausgänge durchgeschaltet und zusätzlich werden die Eingangssignale analysiert und zur Berechnung des Abgleichs, der nach dem Inbetriebnahme-Modus startet, verwendet. Die Reglersignale werden danach fortlaufend im Betrieb kontrolliert und Änderungen im Regelverhalten umgesetzt.
Einfache Nachberechnung und Einstelloptimierung
Beim Einsatz einer Regelklemmleiste spielt es keine entscheidende Rolle, ob die tatsächliche Länge der Heizkreise mit der Projektplanung übereinstimmt. Üblicherweise müssen die Heiz- bzw. Kühlmittelströme bei einer Abweichung zur Planung nach der Installation des Systems aktualisiert und am Verteiler eingestellt werden. Die Forderung aus der DIN EN 1264 Teil 4, dass der Abgleich des Systems in Übereinstimmung mit der realisierten Projektausführung erfolgen muss, ist durch die Verwendung der Regelklemmleiste Balance immer gewährleistet.
Heizen und Kühlen-Funktion mit Standard-Heizen Regelgeräten möglich
Die Klemmleiste verfügt über die bekannte CO-Schnittstelle vom Wärme-/Kälteerzeuger (potentialfreier Signaleingang). Eine blaue LED signalisiert bei Beschaltung den aktiven Kühlmodus. Die Kühlen-Umschaltfunktion wird über die Klemmleiste realisiert, auf der sich die schaltenden Bauteile befinden. Das Signal wird dort invertiert und vom Regler an die Stellantriebe weitergegeben. Für die Heizen- und Kühlen-Funktion finden Standard-Heizen-Raumbediengeräte Anwendung. Für jede Heizzone, wie zum Beispiel im Badezimmer, kann die Kühlen-Funktion separat gesperrt werden.
Zusätzliche Regelbauteile nicht erforderlich – Raumtemperaturregler weiter nutzen
Das System läuft völlig autark und ohne zusätzliche Fühler oder Kalibrierung. Es sind keine weiteren, regelnden Bauteile erforderlich. Die meisten marktüblichen Heizregler sind mit dem System kompatibel. Das reduziert den Investitions- bzw. Umbauaufwand in einer bestehenden Anlage.

Fazit

Der automatische, hydraulische Abgleich von Fußbodenheizungen mittels Empur-Verteilertechnik in Kombination mit der Regelklemmleiste Balance ist für den Fachhandwerker einfach durchführbar, verbessert den Anlagenkomfort, reduziert die laufenden Betriebskosten und ist nach dem Gesetz förderfähig.


Interview mit dem Autor


Herr Kunz warum ist der hydraulische Abgleich auch nach Jahrzehnten immer noch Thema in der Branche?
Unnötig transportierte Wassermengen kosten Primärenergie und den Strom für die Pumpe. Durch die erhöhten Wärmeverteilverluste verringert sich die Effizienz der Anlage und gegebenenfalls sogar die Lebensdauer des Wärmeerzeugers. Das kann - unabhängig von rechtlichen Vorgaben - doch niemand wollen.

Eine Regelklemmleiste ist also das richtige Gerät zur richtigen Zeit?
Genau! Aktuell vor dem Hintergrund der Energiepreisverteuerung und Einsparzwängen ist die möglichst einfach umzusetzende Anlagenoptimierung das Gebot der Stunde! Und noch einfacher als mit dem Einbau der Regelklemmleiste Balance ist das kaum möglich. 

Wo sehen sie die größten Vorteile?
Die Regelklemmleiste wird in bestehenden Anlagen ohne Eingriff in das Rohrnetz nachgerüstet. Vor allem im Vergleich zum Einbau von hydraulischen Komponenten, wie einstellbare oder differenzdruckgeregelte Strangabgleich- oder Heizkreisventile, ist das ein großer Vorteil, denn der Wasserkreislauf wird nicht angerührt.

Wie aufwändig ist der Einbau insgesamt?
Das ist sehr überschaubar. Vorhandene bewährte thermische Stellantriebe können wieder angeschlossen und auch in Kombination mit der Regelklemmleiste weiter genutzt werden. Es können aber auch aktuelle Stellantriebe auf bestehende Empur-Verteiler nachgerüstet werden, da bei uns seit über 20 Jahren die Ventile (Gewinde M 30x1,5) unverändert sind. So kann man auf einfache Weise die bestehende Anlage mit neuen, regelungstechnischen Komponenten optimieren.

Und wie wird das Produkt vom Markt angenommen?
Wirklich sehr gut! Dafür, dass die Regelklemmleiste deutlich mehr kostet als eine Standard Klemmleiste, sind die Verkaufszahlen sehr positiv. Fachhandwerkern wird die Arbeit erheblich vereinfacht. Und Kunden sind bereit für die moderne Regeltechnik einen Mehrpreis zu zahlen. Das Produkt hat seinen Platz im Markt gefunden.

Günter Kunz ist Produktmanager und stellvertretender Technischer Leiter der Empur Produktions GmbH
Kontakt Presse:
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Dietmar Bleck
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